Nachhaltige Stromerzeugung mit Balkonkraftwerken trifft gesellschaftliche Verantwortung

Sein eigener Strom produzieren kann nun jede und jeder. Ganz einfach mit dem Balkonkraftwerk. Die Solarpanels bestellt man online, montiert diese an das Geländer oder auf
eine Fläche, steckt ein und bezieht seinen eigenen Strom. Die VEBO sorgt dafür, dass die kleinen Solarkraftwerke einsatzbereit bei den Kund:innen ankommen.

Um im Kampf gegen den Klimawandel voranzukommen, gibt es bereits äusserst vielversprechende Technologien. Nur werden diese noch zu wenig genutzt. Das war die Erkenntnis von Christoph Grimmer, Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither, die sich jahrelang an der Technischen Hochschule in Graz mit der Thematik erneuerbare Energien auseinandersetzten, bis sie der Ideenblitz traf: Ein Stromspeicher mit Solarpanel für den Balkon!

SolMate ist eine steckbare Fotovoltaikanlage für den Balkon. Eine Anlage, die sich nicht nur jede:r leisten kann, sondern vor allem für Mieter:innen gemacht ist. Was bisher nur Eigenheimbesitzern mit gutem Budget vorenthalten war, sollen nun Bewohner:innen von Mehrfamilienhäusern in urbanen wie ländlichen Gebieten zugänglich gemacht werden. Die drei Studenten gründeten 2016 EET, die Efficient Energy Technology GmbH, und erobernseither die Balkone dieser Welt. Im Angebot von EET sind auch Balkonkraftwerke ohne Stromspeicher, LightMate, genannt.

Montieren. Einstecken. Stromkosten senken.

Es ist kaum zu glauben. Aber es ist wirklich so einfach. Ein Balkonkraftwerk von EET bestellt man online im Photovoltaik-Shop. Packt die Panels aus der Kartonkiste aus. Hängt diese an den Balkon. Stecker in die Steckdose und voilà: Ab sofort erscheint auf seiner Stromrechnung eine kleinere Zahl. «Ein Balkonkraftwerk von EET mit optimal ausgerichteten Panels deckt bis zu einem Drittel eines mittleren Strombedarfs ab, mit Speichereinheit bis zum Doppelten», weiss Michael A. Meÿer, der die EET-Balkonkraftwerke seit 2019 exklusiv in der Schweiz vertreibt.

Anders erklärt: Ein einziges Solarpanel auf dem Balkon erzeugt durchschnittlich so viel Energie, wie zu Hause für Internet, TV, Gaming, Musik und andere Unterhaltungs- und Büroanwendungen benötigt werden. Warum also nicht zumindest diesen Teil des Verbrauchs gleich selbst produzieren?

Plug-and-Play-Fotovoltaikanlagen dürfen aktuell die Einspeiseleistung von 600 Watt nicht überschreiten. Bis dahin ist die Solarstromproduktion bewilligungsfrei, bei seinem Energieversorger aber meldepflichtig. Die produzierte erneuerbare Energie fliesst direkt in den Stromkreislauf der Wohneinheit. Überschüssiger Strom, der nicht in der Wohnung oder im Haus genutzt wird, fliesst zurück ins Stromnetz. «Aktuell vergüten noch nicht alle Energieversorger den überschüssigen Strom. Doch in naher Zukunft werden alle dazu verpflichtet, stellt Michael A. Meÿer in Aussicht.

Here comes the sun

Wir treffen in der VEBO in Grenchen auf das «Solarteam» mit Pascal Kipfer als Leiter. Er nimmt die Aufträge von Michael A. Meÿer entgegen. Was bei EET online bestellt wird, kommt bei der VEBO auf den Rüstplan. In der Halle stehen verschiedene Typen von Solarpanels aufgestapelt – asiatischer und europäischer Herkunft. Insbesondere das Panel von MeyerBurger, Schweiz, ist sehr beliebt bei den Kund:innen.

Wer daheim schon am Stromnetz angeschlossen ist und einfach einen Teil seines Bedarfs über die Sonne abdecken will, bestellt den LightMate. SolMate, mit einem 1.5 Kilowattstunden-Speicher ausgerüstet, macht nebst der heimischen Stromproduktion so eine autarke Stromproduktion möglich. Oder überbrückt Stromausfälle. Das Team der VEBO konfektioniert, was der Kunde bestellt. Packt alles sorgfältig ein und übergibt es an DHL für den Versand.

«Mit dem 4-köpfigen Team können wir aktuell pro Woche 120 Aufträge bearbeiten»

Thomas Jordi, Geschäftsleiter VEBO Grenchen

Nicht nur das. Sie bohren Löcher für die Befestigungen an den Paneelenrand und verschrauben die nötigen Kabel an der richtigen Stelle. Damit die teils komplexe Systemkonfiguration auch passt schliesst das Team den Vorgang mit einer Abschlusskontrolle ab. Ganz neu übernimmt die VEBO auch Servicearbeiten für SolMate. «Mit dem 4-köpfigen Team können wir aktuell pro Woche 120 Aufträge bearbeiten», erklärt Thomas Jordi, Geschäftsleiter VEBO Grenchen. Seit im letzten Jahr die Energiekrise zum Thema wurde, steigen die Bestellungen an.

VEBO – Der verlängerte Arm

Michael A. Meÿer
Michael A. Meÿer

Für Michael A. Meÿer ist die VEBO wie sein verlängerter Arm. Die VEBO stellt für ihn die ganze Logistik auf, inklusive Lager. «Die VEBO hat für mich von 0 auf 100 ein funktionierendes System aufgebaut, das sich auch wirtschaftlich rechnen lässt», schätzt der Unternehmer. Auch ist für ihn die Flexibilität unbezahlbar: «Die VEBO fängt mir den volatilen Auftragseingang ab, kann das Personal flexibel stellen».

Dass Michael A. Meÿer mit seinem Auftrag auch eine soziale Institution unterstützen kann, bedeutet ihm viel. Auch Thomas Jordi schätzt die Zusammenarbeit: «Wir sind immer interessiert, neue Geschäftsfelder aufzubauen. Für unsere Mitarbeitenden ist es eine sehr spannende Arbeit. Und wir haben für EET eine Crew, die mit Begeisterung die Arbeiten autark erledigt».

Ähnliche Beiträge